Programm/program

 

Program: Hier kann das Festivalprogramm als PDF heruntergeladen werden:

/ Here you find the program of the festival for downloading:

 

 

 

 

 

Timetable:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Workshops

Um an workshops teilzunehmen schreibe kurz Deinen Namen und den Workshoptitel an folgende Adresse

/ to participate in workshops please write your name and the workshop name in an email and send it to this adress:

workshop [at] echosundnetze.de

 

Eszter Kadar, Sara Neidorf

Trash 2 Instruments

Das Wort Queer steht in unserem Fall

für zwei Dinge. Zum einen wollen wir

die zumeist maskuline Drum- und Percussion-

Szene dadurch inklusiver machen,

dass wir nicht-maskuline, nicht

cis-männliche Personen motivieren

und dazu bewegen, mit dem Percussionspielen

zu beginnen. Zum zweiten

sind wir auf der Suche nach ungewöhnlichen,

unbekannten Sounds. Dazu

würden wir gerne trash2instrument

vorstellen und zur Teilnahme einladen.

trash2instrument ist ein queer-organisierter

und durchgeführter Workshop,

in dem Du Dein eigenes Instrument aus

nicht mehr benötigten Gegenständen

bzw. Abfall bauen kannst. Einige Materialien

werden bereitgestellt, aber wir

möchten dich ermutigen deinen eigenen

Abfall - wie z.B. Pappkartons, Styroporblöcke,

Rohre, Dosen, Flaschen,

Klebeband, Gummibänder, Eimer, oder

was immer Geräusche erzeugen mag

- mitzubringen.

Vorherige Musikerfahrung ist nicht

notwendig. Eintritt frei und offen für

alle.

(Der Workshop findet im Rahmen des

Projektes Europäischer Freiwilligendienst

(EFD) statt und wird gefördert

von Erasmus+)

We use the word queer for two things.

First, we would like to make the maledominated

drum and percussion

scene more inclusive by encouraging

non-masculine, non-cis-men to start

playing percussion. Secondly, we are

searching for ways to create unusual,

unknown sounds. Therefore, we would

like to introduce our open invitation to

trash2instrument, a queer-run workshop

where you can make your own instruments

out of things you don‘t need

anymore, i.e. trash. Some materials

will be provided, but we encourage you

to bring your own trash along — for example,

cardboard and styrofoam boxes,

tubes, bottles, cans, tape, rubber bands,

buckets, or whatever you can imagine

making noise with.

No previous music experience required.

Free and open to all!

(This workshop is part of a European

Voluntary Service (EVS) project and

funded by Erasmus+.)

 

 

 

Queere Radiogruppen

Beiträge produzieren und senden

Eine Einführung ins Radiomachen. Wie

kann ich meine queere Stimme erheben

in einer Radiowelt, die mit queer nichts

anfangen kann oder will? Privates und

öffentlich-rechtliches Radio ist ja selbst

Zwängen unterworfen. Freies Radio

versucht, sie aufzubrechen, setzt seine

eigenen Inhalte, ohne redaktionelle

Selektion oder Kontrolle. Wir produzieren

unsere eigenen Sounds, Jingles

und Beiträge, aber sie sollen auch gut

produziert sein, inhaltlich und technisch.

Dafür gibt es sinnvolle Regeln,

die wir in dem Workshop lernen. Angedacht

ist, mit den produzierten Beiträgen

vom Festival eine Radiosendung zu

gestalten.

An introduction to making radio. How

can I interject my queer voice into a radio

world that doesn’t or doesn’t want

to understand queer? Private and public

radio stations are themselves limited

by different constraints. Independent

radio tries to break with these constraints

by deciding on its own content,

without editorial selection or control.

We produce our own sounds, jingles

and features, but also want to make

sure they are well produced and of good

quality, content-wise and technicalwise.

For achieving that aim, there is a

set of useful rules that we will learn in

the workshop. We are planning to develop

a whole feature with the contributions

from the festival.

 

 

 

 

Shirlette Ammons

Bentley Mode: Pushing the Margins of the Margins

www.shirletteammons.com

[/Bentley Mode: Gegen die Grenzen der

Grenzen angehen]

Bentley Mode, [bent-li-mohd] Nomen:

Eine Existenz, die schwarz-gegen-

Schwarzsein,queer-gegen-Queersein,sexuell-

gegen-Sexualität, sicher-gegen-

Unsicherheit

ist und aggressiv zum

Schlag gegen alle passiven Standpunkte

ausholt. Bentley-Mode bedeutet,

Hyper-Alles zu sein, sogar und besonders

in Umgebungen, in denen Werte

sozialer Marginalität geteilt werden.

Während meiner Präsentation werde

ich Lieder von T4GB präsentieren,

die Bentley-Mode definieren und veranschaulichen,

und dabei Hip Hop-

Künstler_innen wie Mykki Blanco mit

einbeziehen. Gleichzeitig setze ich

Bentley-Mode durch Künstler_innen

anderer Genres (z.B. Gladys Bentley,

Grace Jones and Sylvester), die auch

bezüglich Geschlecht und Musik Abweichungen

darstellen, in ihren historischen

Kontext.

Bentley Mode [bent-lee mohd] noun: An

existence that is black-against-blackness,

queer-against-queerness, sexual-

against-sexuality, secure-against-insecurity,

and aggressively striking against all angles of passivity. Bentley

Mode is to be Hyper-Everything, even

and especially in environments where

values of social marginalism are shared.

During my presentation, I will present

songs from T4GB that define and exemplify

Bentley Mode, including hip

hop artists like Mykki Blanco, while

giving Bentley Mode historical context

through artists from other genres

(i.e. Gladys Bentley, Grace Jones and

Sylvester) who also exhibit gender and

musical deviance.


 

SissyFM

Im Clinch mit dem Klang/ At Loggerheads with Sound

Trans*tonale Interviewtechniken

2014 überquerte SissiFM im Gespräch

mit der Historikerin Gudrun L.

schwimmend den Preddöhler Stausee

in Brandenburg. 2 km im Gegenwind.

Aus den Aufzeichnungen entstand ein

im Untergehen begriffenes Interview.

In diesem Workshop diskutieren und

probieren wir vorhandene und noch

zu erfindende Interview- und Aufnahmetechniken.

Am Sonntag, den 22.November,

17-18 Uhr streamen wir dann

live von ECHOS+NETZE zu radioblau,Leipzig,

wobei die erarbeiteten Techniken

sofort zum Einsatz kommen.

Trans*tonal Interviewing Techniques

In 2014, SissiFM swam across the Preddöhl

reservoir in Brandenburg, Germany,

2 kilometres into a headwind while

having a conversation with historian

Gudrun L. The sound recording of the

crossing created an interview that finds

itself in the act of sinking. In this workshop,

we will discuss and try out existing

and yet-to-be-invented interview

and recording techniques. We will then

broadcast live from ECHOS+NETZE via

radioblau station in Leipzig, Germany,

on Sunday, November 22nd, from 5

p.m. to 6 p.m., using the techniques we

have acquired in the workshop.

 

 

 

Tina Tusch

Stimme und Geschlecht

 

Das Thema Stimme im Zusammenhang

mit Geschlecht zu betrachten, wie ich

das in meinen Workshops tue, war für

mich sehr naheliegend. Nicht zuletzt

als Sprecherin im Radio, aber erst Recht

im Gesang wurde mir immer wieder

deutlich, wie sehr Geschlecht auch

über Stimme und Sprechen dargestellt

und zugeordnet wird. Bei mir und auch

vielen meiner Freund_innen passte beides

in den Ohren meiner Umgebung

nicht immer zusammen. Das war für

mich der Anlass mich erst im Radio,

dann in Stimmbildungsgruppen und

Workshops, die sich vor allem an trans*

Menschen richten, und jetzt auch in

meiner Logopädieausbildung, mit den

Themen Stimme und Geschlecht zu

beschäftigen.

Mein Projekt ist ein Workshop, der sich

konkret auf die zu Anfang genannten

Themen Feminismus, Antisexismus,

Herrschaft und Hierarchien im Zusammenhang

mit Stimme und Sprechen

bezieht. Ich finde sehr spannend, wie

konkret, nachvollziehbar und persönlich

diese Themen werden, sobald sich

auf Sprach-, Sprech- und Stimmebene

damit beschäftigt wird. Schließlich

sind die Stimme und (Körper)Sprache

auch das wichtigste Medium der

Selbstdarstellung, geradezu der Ausdruck

der Persönlichkeit.

Ich hoffe, dass wir im Workshop auch

die Zeit finden, uns über unsere Erfahrungen

und unseren Umgang mit ihnen,

und über die Stimme und das Sprechen

stattfindenden Subjektivierungen und

Positionierungen auszutauschen, und

auch mit alternativen und für uns ungewohnten

Stimmen und Sprechweisen

zu experimentieren.

To look at voice in connection with

gender, as I do in my workshops, has

always been self-evident for me. Not

just as a radio presenter, but even more

so in singing, I realised the extent to

which gender is performed and assigned

through voice and speaking. In

my case and that of many of my friends,

both things didn‘t always fit together

in many people‘s ears. This led me to

engage with the topics of voice and

gender, first in radio, then in voice

training groups and workshops mainly

for trans* people, and now also in my

training as a speech therapist.

My project is a workshop that focuses

on the already-mentioned topics of

feminism, anti-sexism, power and

hierarchies in relation to voice and

speaking. I find it fascinating how concrete,

comprehensible and personal

these topics become as soon as you engage

with them on the level of language,

speaking and voice. After all, voice and

(body) language are the most important

means for self-expression, virtually the

expression of your personality.

I hope that we will also find the time

in the workshop to discuss and share

our experiences and how we deal with

them, how processes of subjectification

and positioning take place through

voice and acts of speaking, and also to

experiment with alternative voices and

ways of speaking that we are not familiar

with.